Wenn es ums Sparen geht, ist Österreich ganz vorne dabei. Die Österreicher sparen im internationalen Vergleich, Monat für Monat mit eiserner Disziplin, relativ viel Geld von ihrem hart verdienten Einkommen. Herr und Frau Österreicher neigt aber dazu, sehr konservativ anzulegen, sprich mit sehr geringem Risiko. Das Sparbuch ist nach wie vor die beliebteste Anlageform in Österreich. Doch wie rentabel ist das Sparbuch heute eigentlich noch?
3,9 Milliarden Euro Wertverlust im Jahr 2017
Rund 244,5 Milliarden Euro des österreichischen Geldvermögens liegen bereits auf diversen Sparbüchern und die Tendenz ist weiterhin steigend. Laut Agenda Austria wollen im kommenden Jahr mehr als 6 von 10 Österreichern ihr Geld aufs Sparbuch legen. Und das, obwohl das Zusammenspiel aus Inflation und Nullzins-Politik der Europäischen Nationalbank, die im Übrigen gestern beschlossen hat den Leitzins auf seinem aktuellen Niveau bis auf Weiteres zu belassen, alle Sparbuch Besitzer erneut ärmer gemacht hat. Schaut man sich den Wertverlust im Vorjahr genauer an, dann kommt ein realer Wertverlust von unglaublichen 3,9 Milliarden Euro zum Vorschein. Die knallharte Wahrheit lautet – Wir sparen uns arm!
Inflation als Spielverderber
Zwar bietet das Sparbuch sichere Renditen, berücksichtigt man aber die Inflation, dann führt dies sogar zu einem Wertverlust – man kann also im wahrsten Sinne des Wortes zusehen, wie man sich Jahr für Jahr weniger von seinem Ersparten leisten kann. Die aktuellen Zahlen belegen es: Im Juni hat die Teuerung wieder die zwei Prozent Marke erreicht. Der große Antreiber dabei waren die deutlich anziehenden Spritpreise. Alleine im Juni stiegen die Spritpreise rasant nach oben – genauer gesagt um satte 14,3 Prozent, wie es die Zahlen der Statistik Austria offen legen. Aber nicht nur Autobesitzer waren im Juni von der steigenden Inflation hart betroffen. Auch die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie stiegen wieder deutlich an und beeinflussten damit die allgemeine Teuerung, die im Juni den Wert von 2,3 Prozent erreichte.
Der tägliche Einkauf für Lebensmittel und Getränke stieg im Durchschnitt um zwei Prozent. Die 3 Prozent Marke erreichten Milch, Käse und Eier. Öle und Fette stiegen sogar um ganze elf Prozent. Spitzenreiter war aber wieder einmal die Butter. Ein Plus von 22,9 Prozent machte die Butter im Juni wieder einmal zum höchsten Preistreiber.
Alternativen zum Sparbuch
Sein Geld auf einem Sparbuch zu parken ist in der aktuellen Situation nicht rentabel. Eine Anlage in Wertpapiere und Aktien kann eine attraktive Alternative sein, um sich gegen die Inflation und die Nullzins-Politik zu schützen. Aktien bieten momentan immense Chancen auf höhere Renditen, jedoch sollte man sich immer bewusst sein, dass es auch ein Abwärtsrisiko gibt und Geld verloren gehen kann. Bei einer Anlage in Aktien sollte immer eher langfristig gedacht werden und man sollte sich nach Möglichkeit breit aufstellen, also nicht alles in eine Einzelaktie investieren. Eine gute Möglichkeit der Diversifikation bei Aktien sind klug zusammengestellte Portfolien bestehend aus mehreren Aktien von Top-Unternehmen aus allen Branchen und Regionen der Welt. Ratsam ist es immer sich dabei von einem Profi beraten zu lassen.