Wenn man über das heißgeliebte Thema „Geld“ diskutiert, dann kommt man unweigerlich nicht an dem Begriff „Finanzmarkt“ vorbei. Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich genau? Was ist ein Finanzmarkt und in welche Märkte gliedert er sich?

Finanzmarkt – einfach erklärt

Der Finanzmarkt ist ein Oberbegriff für Märkte, auf denen sich Angebot und Nachfrage nach Finanzmitteln gegenüberstehen – sprich, auf denen der Handel mit den unterschiedlichsten Finanzinstrumenten, die es momentan gibt, stattfindet. Gehandelt wird dabei im Wesentlichen mit Geld, Kapital oder Währungen.

Die Kernaufgabe des Finanzmarktes ist es, das Geld, das Sparer, Anleger und Investoren zur Verfügung stellen, um es zu veranlagen, an so genannte Kapitalnehmer weiterzuleiten. Dies sind in der Regel Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen, die nach diesen Geldern fragen, um damit ihre Ausgaben bzw. Investitionen finanzieren bzw. tätigen zu können.

Entweder kommen Kapitalgeber und Kapitalnehmer direkt zusammen, dann ist von einem direkten Kapitalfluss die Rede, oder aber Institutionen, wie Banken, Versicherungen oder Investmentgesellschaften vermitteln zwischen den beiden, dann spricht man von einem indirekten Kapitalfluss.

Warum braucht es einen Finanzmarkt?

Finanzmärkte sorgen für eine schnelle Versorgung mit ausreichend finanziellen Mitteln aller Marktteilnehmer, wie zum Beispiel Banken, Unternehmen, private Haushalte, aber auch öffentliche Institutionen. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum effiziente Finanzmärkte für eine funktionierende Volkswirtschaft von essentieller Bedeutung sind.

Der Finanzmarkt ist in drei Teilmärkte gegliedert:

Der Geldmarkt

Am Geldmarkt wird kurzfristig – bis zwölf Monate – mit Geld gehandelt. Die Teilnehmer am Geldmarkt sind die EZB, nationale Zentralbanken und einzelne Geschäftsbanken, wobei der wichtigste Einzelteilnehmer am Geldmarkt die Zentralbank ist, die das so genannte Zentralbankgeld zur Verfügung stellt und mit ihrem Leitzins den wesentlichen Zinssatz vorgibt, an dem sich die Geldmarktzinsen orientieren.

Der Kapitalmarkt

Am Kapitalmarkt wird langfristiges Kapital – Laufzeiten von mehr als zwölf Monaten – gehandelt. Das sind zum Beispiel Aktien, Investmentfonds, Anleihen oder verschiedene andere verbriefte Kredite. Die Teilnehmer am Kapitalmarkt sind Banken, Versicherungen, Unternehmen, öffentliche Institutionen und auch Privatpersonen.

Der Devisenmarkt

Auf dem Devisen bzw. Währungsmarkt trifft das Devisenangebot auf die Devisennachfrage und wird zum ausgehandelten Devisenkurs – bekannter als Wechselkurs – getauscht. Devisen werden sowohl im Rahmen von finanzwirtschaftlichen, als auch von realwirtschaftlichen Transaktionen (internationaler Handel von Gütern und Dienstleistungen) gehandelt.

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Matthias Wolfgruber