Die meisten Menschen kennen das Gefühl, für denselben Geldbetrag weniger kaufen zu können, als noch einige Zeit zuvor … Steigen Preise für Güter und Dienstleistungen spricht man von Inflation oder Kaufkraftverlust. Auf lange Sicht kann auch das Geld am Sparbuch weniger werden, wenn die Zinsen weniger ausmachen, als die Inflation beträgt.

Inflation tritt dann ein, wenn die Geldmenge schneller steigt, als die reale Güterproduktion. Aufgrund dieses veränderten Austauschverhältnisses steigen die Preise für Güter- und Dienstleistungen, folglich resultiert ein realer Kaufkraftverlust.

Eine Methode zur Messung der Inflationsrate ist der Verbraucherpreisindex (VPI), dieser gilt als Maßstab für die allgemeine Preisentwicklung. Der VPI ist ein repräsentativer Warenkorb mit dem Ziel, das aktuelle Konsumverhalten der privaten Haushalte darzustellen.

Aktuell liegt die Inflationsrate in Österreich bei 1,9 Prozent. Seit geraumer Zeit haben wir es aber –neben der steigenden Inflation – zusätzlich mit einer Niedrigzinsphase zu tun. Dies bereitet den Sparern zunehmend Sorgen, denn bei klassischen Sparprodukten ist der Zinsertrag in der Regel derzeit niedriger als die Inflation.

Hinzukommt, dass Verbraucher häufig das Gefühl haben, die „wahre“ oder „gefühlte“ Inflation sei weit höher als die statistische. Dies hat zum Hintergrund, dass Preise vor allem bei Grundbedürfnissen wie Lebensmitteln, wie aktuell etwa der dem Butterpreis, gestiegen sind.

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Ist man daran interessiert zu wissen, wie hoch die eigene „persönliche Inflationsrate“ ist, so kann man das ganz einfach auf http://www.statistik.at/persoenlicher_inflationsrechner/ berechnen lassen und dem Ergebnis die offizielle Inflationsrate gegenüberstellen. Wichtig: Dieser Rechner dient rein informativen Zwecken.

Nur die wenigsten Menschen wollen wahrscheinlich, dass aus dem hart ersparten Geld auf lange Sicht weniger wird. Welche Möglichkeiten gibt es also, mit denen es möglich sein kann, sich vor Inflation zu schützen?

  1. Aktienfonds

Grundsätzlich gilt, dass Aktienfonds ein höheres Risiko aufweisen. Gerade bei unerfahrenen Sparern sollte das Geld daher auf einen Zeitraum von zehn Jahren oder länger veranlagt werden. Daher ist es auch notwendig, sich schon im Vorfeld genau zu informieren – oder sich eingehend beraten zu lassen. Eine aktuelle Studie der Wirtschaftskammer belegt die Wichtigkeit einer breiten Streuung eines Portfolios. https://news.wko.at/news/oesterreich/Aktuelle-Analyse:-51–Gewinn-fuer-durchschnittlichen,-wel.html Aus dieser Studie geht klar hervor, dass man mit einem (welt-)weit gestreuten Aktienfonds durchschnittlich höhere Renditen erzielen kann, man braucht dafür jedoch aber auch starke Nerven und muss mit einem erhöhtem Risiko umgehen können. Bei fallenden Kursen darf man sich kurzfristig nicht verunsichern lassen, da es sich bei Aktienfonds um eine langfristige Anlagemethode handelt.

  1. Edelmetalle

Edelmetalle wie Gold sollten als Beimischung in einem Portfolio dienen. Gerade in Zeiten einer Krise hat Gold öfters gezeigt, dass Anleger gerne in die „harte Währung“ flüchten. Wichtig zu wissen ist, dass auch Gold starken Preisschwankungen unterliegen kann. Im Gegensatz zu Geld kann es aber nicht vervielfacht werden, da Edelmetallvorkommen endlich sind. Man sollte hier auf alle Fälle auf physisches Gold zurückgreifen und dies sicher einlagern.

  1. Immobilien, Immobilienfonds

Spricht man von Sachwerten, kommt man um Immobilien nicht herum. Immobilien sind ein wichtiger Baustein in der Veranlagung, für deren Anschaffung jedoch genügend Eigenkapital vorhanden sein sollte. Besonders wichtig beim Kauf einer Immobilie sind Faktoren wie Standort und Größe. Sollte man nicht genug Eigenkapital zur Verfügung haben, könnten sich offene Immobilienfonds eignen – dadurch ist das Risiko breiter gestreut. Vor einer Investition muss das Portfolio aber genau unter die Lupe genommen werden. Anleger sollten jedoch nicht unbedacht dem derzeitigen Immobilien-Trend hinterherlaufen. Viele dieser Fonds veranlagen in Gewerbeobjekte, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kann es zu Leerständen oder Verkäufen der Objekte kommen, so werden weniger oder gar keine Mieteinahmen lukriert, was direkte Auswirkungen auf diese Anlageklasse haben kann. Daher eignen sich Immobilienfonds eher für langfristige Anlagehorizonte.