Die Stimmung an den Aktienmärkten ist nach wie vor positiv. Amerika ist weiter auf der Überholspur und hängt Europa weiter ab

Nachdem die Aktienmärkte im ersten Quartal ihren Boden gefunden haben, war im zweiten Quartal eine klare Erholung spürbar. Während die amerikanischen Indizes, im Besonderen die Technologie-Branche (Nasdaq-100), ihren Erholungspfad unbeirrt fortsetzten, gaben in Europa die Aktienkurse ein Teil Ihrer bis dato erzielten Kursgewinne wieder ab. Ein Auslöser für diese Entwicklung war unter anderem die Regierungsbildung in Italien. Die neue Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Lega mit ihrer negativen Haltung in Fragen der Budgetdisziplin und zum Euro sorgten für Anspannungen auf den europäischen Märkten. Für weitere Belastungen sorgte eine überraschende Verlangsamung des lokalen Wirtschaftswachstums. Nicht zu unterschätzen sind auch die Ende Juni ausgesprochenen Drohungen der USA über weitere Zollerhöhungen, etwa auf Autos, zusätzlich, die zu Rückschlägen an den Weltbörsen führten.

Droht ein Handelskrieg mit den USA?

In den vergangenen Wochen gab es kaum Tage, an denen es nicht zu Schlagzeilen bezüglich eines drohenden Handelskrieges kam. Der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump weitere Zollerhöhungen prüfen zu lassen, folgte prompt die Androhung aus China und Europa gegebenenfalls vergleichbare, sogenannte Gegenmaßnahmen, umzusetzen. Den freien Warenverkehr einzuschränken, belastet ohne Zweifel das ganze globale Wirtschaftswachstum und am Ende kann es nur Verlierer und keine Gewinner geben. Auch Wirtschaftsexperten aus den USA kennen die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Protektionismus. Denn 2002 erhob schon einmal ein US-Präsident – damals Goerge W. Bush – aus wahltaktischen Gründen Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Allein dieser anderthalb Jahre anhaltender Handelskonflikt kostete in den USA Studien zufolge rund 200.000 Arbeitsplätze. Analysiert man die aktuelle Situation nüchtern, dann zeigt sich die Lage zum jetzigen Zeitpunkt noch wenig dramatisch. Lediglich ein Bruchteil der in den Raum gestellten Handelsbeschränkungen ist derzeit in Kraft. Jüngste Nachrichten über den möglichen Wegfall jeglicher Zölle für Automobilexporte zwischen den USA und Europa schüren jedoch Hoffnung, dass sich die Beteiligten doch noch einigen können. Dennoch hinterlässt bereits heute die entstandene Unsicherheit Bremsspuren in der Weltkonjunktur.

Das Wachstum bleibt global stark und sorgt für attraktive Kursentwicklungen.

Trotz einer Vielzahl von möglichen Belastungsfaktoren bleibt das globale Wirtschaftswachstum weiterhin sehr stark. Alle relevanten Wirtschaftsregionen und Branchen wachsen auf überdurchschnittlichem Niveau. Der jüngste Kursrutsch, insbesondere an den europäischen Börsen, wurde nicht von negativen Gewinnrevisionen unterfüttert. Aktien sind also günstiger geworden und diese attraktiven Bewertungskennzahlen sollten unterstützend wirken. Zudem entwickelten sich die Konjunkturindikatoren in Europa zuletzt besser als erwartet. Auch von den Notenbanken geht derzeit wenig Gefahr für die Weltkonjunktur aus. Nach Ihren jeweiligen Sitzungen im Juni beabsichtigt die amerikanische Notenbank FED ihr moderates Zinserhöhungstempo beizubehalten und die EZB keine Zinserhöhungen vor Herbst 2019 durchzuführen. Insgesamt schaut es für Aktien weiterhin mit gutem Potenzial für attraktive Kursentwicklungen aus.

Europäische Aktien-Investments mit großem Potential.

Die volatile  Börsenentwicklung sowie die Vielzahl an möglichen Szenarien, die in den kommenden Monaten eintreten können, lassen zuverlässige Prognosen derzeit kaum zu. Dennoch ist weiterhin ein Jahr des Anstiegs bei Aktien, Zinsen, Inflation, Volatilität und dem Euro zu erwarten. Die globale Konjunktur bleibt stark, eine weitere Beschleunigung des Wirtschaftswachstums scheint jedoch zunehmend unwahrscheinlicher. Europäische Aktieninvestments sind aufgrund Ihrer günstigen Bewertung attraktiver geworden und bieten derzeit Potenzial.