„Wie wird es einmal sein, wenn ich älter bin und meine wohlverdiente Pension antrete? Ich habe mein Leben lang hart und fleißig gearbeitet – da wird ja wohl unterm Strich eine angemessene Pension für mich übrig bleiben“. Man möge meinen, dass diese Annahme durchaus legitim und berechtigt ist. Die große Überraschung kommt dann meist beim Blick auf sein eigenes Pensionskonto, denn dann wird man mit der harten Realität konfrontiert und die Pensionslücke trifft viele Menschen knallhart und in vielen Fällen völlig überraschend.

Der Begriff Pensionslücke.

Viele Menschen können mit dem Begriff „Pensionslücke“ aus den unterschiedlichsten Gründen nur wenig anfangen. Zwar ist das Bewusstsein durchaus vorhanden und geschärft, dass zwischen dem Gehalt, das man zuletzt als Berufstätiger erhalten hat und der tatsächlich ausbezahlten monatlichen Pension ein Unterschied besteht. Umfragen haben ergeben, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass ihre Pension 20 bis 30 Prozent unter dem letzten Einkommen liegt. Eine klare Fehleinschätzung, wie Experten meinen. Diese sehen eine Lücke, die wohl bei rund 40 Prozent liegen wird. Dies würde bedeuten, dass jemand, der vor seinem Pensionsantritt rund 2.000,- netto verdient hat, von heute auf morgen, mit rund 1.200,- monatlich auszukommen hat.

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Ein Blick auf das Pensionskonto macht es deutlich.

Rund vier Millionen Menschen in Österreich verfügen über ein eigenes Pensionskonto. Auf einen Blick sieht man nun die jeweils aktuelle Höhe seiner Pension nach der neuen Berechnungsbasis. Statt der besten 15 Erwerbsjahre gilt künftig jedes Jahr seit Anfang der Berufstätigkeit, egal ob gut oder schlecht, als Grundlage. Diese neue Berechnungsbasis betrifft jeden Erwerbstätigen ab dem Jahrgang 1955.

Auch das Sozialministerium hat nun erstmals Zahlen über den durchschnittlichen Stand der Pensionskonten bekanntgegeben. Die Auswertung erfolgte nach Geburtsjahrgang und getrennt nach Frauen und Männern. Speziell Frauen trifft es oft knüppeldick. So hat eine Frau des Jahrgangs 1957 pro Monat im Schnitt 635,86 Euro am Pensionskonto. Ein gleichaltriger Mann hat Anspruch auf 1.290,93 Euro.

Neben den Frauen ist auch die Generation Praktikum derzeit einer der großen Verlierer. Verlorene Erwerbsjahre lassen sich einfach nicht mehr aufholen. Jede Teilzeitarbeit macht sich in der Pension bemerkbar und ist im Laufe der Erwerbstätigkeit ebenfalls nicht mehr einzuholen.

Das Pensionssystem

Ganz allgemein ist zu konstatieren: das Pensionssystem in Österreich ist nicht nachhaltig und Reformen des Systems sind in Zukunft unabdingbar, um es auch für viele weitere zukünftige Generationen zu finanzieren. Drei wesentliche Gründe spielen dabei eine große Rolle:

>> Die private Vorsorge ist zu gering
>> Zu wenig ältere Menschen nehmen am Arbeitsmarkt teil
>> Allgemeiner demographischer Wandel – unsere Bevölkerung wird immer älter

Doch was kann man nun tun?

Tatsache ist, dass man sich in Zukunft nicht mehr nur alleine auf die staatliche Pension verlassen sollte. Man sollte sich früh genug mit dem Thema der privaten Pensionsvorsorge, als zusätzliche Säule der eigenen Altersvorsorge, auseinandersetzen. Informieren Sie sich breit und vielfältig und schärfen Sie ihr Finanzwissen. Dies sind die Basis und das Fundament, sich am Ende des Tages für die individuell am besten passende Variante zu entscheiden, denn das Angebot und die Möglichkeiten sind enorm. Außerdem sollte man beim Thema Altersvorsorge auch immer einen Experten, am besten in Form eines Vermögensberaters, zu Rate ziehen, denn jede Entscheidung sollte gut überlegt sein. Generell ist zu sagen: Wer frühzeitig handelt, kann die Pensionslücke optimal bekämpfen und schließen, um auch in der Pension seinen gewohnten Lebensstandard zu halten.

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matthias wolfgruber