Heutzutage stellt man immer wieder fest, dass speziell beim Thema rund um Investmentfonds viele Mythen, Missverständnisse und Halbwahrheiten die Runde machen. In unserer spots-Serie „Investmentfonds – Mythen und Fakten“ versuchen wir aufzuklären und zu informieren, denn ein Investment in einen Fonds kann durchaus eine attraktive Möglichkeit und eine erfolgsversprechende Alternative sein. In Teil 2 befassen wir uns mit den wichtigsten Arten von Investmentfonds. Welche gibt es am Finanzmarkt? Und welcher Investmentfonds könnte für wen interessant sein?

Teil 2:
Die wichtigsten Arten von Investmentfonds:

Aktienfonds:

Aktienfonds investieren, wie der Name schon verrät,  überwiegend oder ausschließlich in Aktien. Diese Fonds sind zwar meist einer sehr hohen Volatilität (Schwankungsbreite) ausgesetzt, bieten aber auf der anderen Seite auch hohe Ertragsaussichten für risikobereite Anleger. Durch eine breite Streuung, z.B. Aktien nach Ländern, Regionen, Branchen usw. und einer langfristig ausgelegten Anlage-Strategie kann man das Risiko jedoch verringern.

Für risikobewusste Anleger mit hohen Ertragserwartungen.

 

Rentenfonds:

Renten- oder Anleihefonds investieren zum Großteil in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Staats- und Unternehmensanleihen. Das Rendite-Risiko-Profil bei dieser Anlageform ist bedeutend geringer als bei Aktienfonds. Trotz alledem können aber auch Rentenfonds erheblichen Wertschwankungen ausgesetzt sein.

Für mittelfristige Anlagen mit mittleren Risiko.

 

Mischfonds:

Mischfonds sind, wie der Name schon sagt, ein Mix aus Aktienfonds und Rentenfonds. Der Fondsmanager investiert sowohl in Aktien als auch in festverzinsliche Wertpapiere. Manchmal wird das Portfolio auch noch mit Rohstoffen und Immobilien ergänzt. Man erreicht dadurch eine sehr breite Diversifikation (Risikostreuung). Mischfonds können je nach Richtlinie flexibel den Anlageschwerpunkt verändern. Das Rendite-Risiko-Profil liegt zwischen jenem eines Aktien- oder Rentenfonds.

Für mittelfristige Anlagen mit mittlerem Risiko, welche aber auch die Chancen und Risiken des Aktienmarktes eingehen wollen. 

 

Geldmarktfonds:

Ein Geldmarktfonds investiert ausschließlich in kurzfristige Geldmarktanlagen wie z.B. Bankguthaben, Tagesgeld etc., das heißt, in sehr kurzfristig verzinsliche Wertpapiere und Schuldscheindarlehen. Mit dieser risikoarmen Form der Geldanlage erwirtschaftet man in der Regel etwas höhere Gewinne als mit Tagesgeld oder dem beliebten Sparbuch. Geldmarktfonds eignen sich gut für geplante Anschaffungen in der Zukunft.

Für kurzfristige Anlagen mit geringem Anlagerisiko.

 

Dachfonds:

Dachfonds sind Investmentfonds, die in andere Arten von Investmentfonds ihr Vermögen investieren, womit eine größere Diversifikation (Risikostreuung) erreicht wird, und das Know-how anderer Fondsmanager positiv genutzt werden soll. Das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag ist davon abhängig, in welche Fonds der Dachfonds investiert.

Durch die Streuung über mehrere Fonds ist normalerweise das Risiko etwas geringer, als bei einem Einzelfonds-Investment.

 

Indexfonds:

Indexfonds versuchen Aktien- oder Rentenindizes möglichst genau abzubilden. Die Zusammensetzung eines Indexfonds spiegelt genau die Gewichtung wider, mit der die einzelnen Unternehmen im entsprechenden Aktienindex vertreten sind. Aufgrund dieses so genannten „passiven Fondsmanagements“ erspart man sich aufwendige Analysen und somit auch Transaktionskosten.  Gehandelt werden Indexfonds als ETFs (Exchange Trade Funds – zu Deutsch „börsengehandelter Fonds“), dies bedeutet, die jeweiligen Anteile werden ausschließlich an der Börse angeboten und nicht, wie sonst üblich, über Fondsgesellschaften.

Aufgrund der günstigen Gesamtkosten können Indexfonds eine lohnenswerte Alternative sein.

 

Offene Immobilienfonds:

Immobilienfonds investieren hauptsächlich in bebaute und unbebaute Grundstücke im In- und Ausland. Dabei muss ganz klar zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds unterschieden werden. Offene Immobilienfonds veranlagen vor allem in Hotels, Einkaufszentren, Wohn- und Gewerbeimmobilien. Zur Wertentwicklung tragen zu einem Großteil die Miet- und Zinseinnahmen aber auch die generellen Wertsteigerungen der Immobilien bei.

Für Immobilien spricht, dass sie ihren Wert unabhängig von der Inflation halten.

 

In Teil 3 unserer Serie „Investmentfonds – Mythen und Fakten“ beleuchten wir die Chancen aber auch die Risiken von Investmentfonds im Detail.

Teil 1: Funktionsweise eines Investmentfonds

author
matthias wolfgruber