Das Wort „Investmentfonds“ alleine ruft bei vielen Menschen schon eine gewisse Skepsis hervor. Viele Mythen, Missverständnisse und Halbwahrheiten machen die Runde. Nicht wirklich selten stellt sich aber einfach heraus, dass diese anfängliche Skepsis ihre Wurzeln im fehlenden Wissen über die Funktionsweise, die unterschiedlichen Arten sowie Chancen und Risiken eines Investmentfonds begründet sind. Dass ein Investment in einen Fonds eine durchaus attraktive Chance für einen Anleger sein kann, erkennt man meist erst, wenn man sich genauer mit der Thematik befasst hat.

Teil 1: Funktionsweise eines Investmentfonds:

Bildlich kann man sich einen Investmentfonds wie einen großen Topf vorstellen, in den alle Anleger und Investoren – meist Kleinanleger – einzahlen, um dieses gebündelte Kapital auf den Finanzmärkten möglichst breitgestreut zu veranlagen. Dafür erhalten die Anleger eine bestimmte Anzahl an Anteilen am Fonds. Entsprechend der Anlagerichtlinien des jeweiligen Investmentfonds, die im Fondsprospekt genau definiert sind, wird das Kapital vom Fondsmanagement in Form von Aktien, Wertpapieren, Anleihen, in Rohstoffen, in Immobilien oder anderen Investmentfonds veranlagt, um Erträge zu erwirtschaften und den Wert des Fonds zu steigern. Der große Vorteil hier für Kleinanleger ist, dass sie schon mit geringen Geldbeträgen von einer breiten Risikostreuung und Diversifikation profitieren.

Grafik: Funktionsweise Investmentfonds

Ein Anleger ist immer Miteigentümer am Gesamtvermögen des Fonds. Durch das Investmentzertifikat wird dieser Miteigentumsanteil verbrieft und dient als Sicherheit. Um den Wert eines Fondsanteils zu bestimmen, wird das Gesamtvermögen des Fonds durch die Anzahl der ausgegebenen Anteile dividiert. Dadurch ist es einem Anleger auch jederzeit möglich, in einen Investmentfonds ein- beziehungsweise auszusteigen.

Das Kapital eines Investmentfonds wird von einer Kapitalanlagegesellschaft (KAG) verwaltet. Eine Kapitalanlagegesellschaft, umgangssprachlich auch Fondsgesellschaft genannt, ist ein Unternehmen, das einen Investmentfonds auflegt und verwaltet. Die KAG ist verpflichtet, das Vermögen des Investmentfonds strikt vom eigenen Vermögen zu trennen. Somit gilt das Vermögen des Investmentfonds als so genanntes Sondervermögen, was wiederum bedeutet, im Falle einer Insolvenz der KAG, wäre das Vermögen des Investmentfonds für alle Anleger gesichert. Des Weiteren sind Kapitalanlagegesellschaften laut Investmentgesetz verpflichtet, mit einer Depotbank zu kooperieren. Die Aufgabe der Depotbank ist es, das Fondsvermögen täglich zu ermitteln und durch die Anzahl der Anteilseigner zu teilen. Dadurch werden täglich der aktuelle Kurs und Rücknahmepreis des Fonds ermittelt. Darüber hinaus kontrolliert die Depotbank, ob die Fondsgesellschaft alle gesetzlichen Bestimmungen einhält und nur Investitionen laut Anlagerichtlinie durchführt.

Teil 2 unserer Serie „Investmentfonds – Mythen und Fakten“ befasst sich umfangreich mit den unterschiedlichen Arten von Investmentfonds, die es auf den Finanzmärkten gibt und stellt Ihnen die Unterschiede im Detail vor.

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matthias wolfgruber